Mitte des 19. Jahrhunderts versuchte der englische Zoologe Philip L. Sclater mit Hilfe eines hypothetischen Urkontinents zwischen Amerika, Afrika und Indien biogeographische Probleme zu lösen: die Idee von Lemuria war geboren. Aufbauend auf Sclater deutete der Darwinist Ernst Haeckel Lemuria als mögliche „Wiege der Menschheit“. Nur wenige Jahrzehnte später griffen okkultistische Strömungen diesen Gedanken erneut auf und erweiterten ihn zu dem heute bekannten, esoterischen Bild des versunkenen Kontinents Lemuria.

„Absurde Geschichte“? – Eine Einleitung

Als im Juni 1999 am Mount Shasta, einem 4.300 Meter hohen erloschenen Vulkan in Kalifornien, ein „Lemuria-Kongress mit Festival“ unter dem Titel „Lemuria und die Zeitenwende“ stattfand, richtete sich die Veranstaltung vor allem an Esoteriker. Der Mitinitiator Dietrich von Oppeln sieht in Lemuria die „spirituelle Epoche von Atlantis“. Oppeln ist Autor von Büchern wie „Lemuria – Land des goldenen Lichts“ und „Die Kristallstädte von Lemuria“, verdient auch mit einer Lemuria-CD am Thema. Eines seiner Bücher ist nach Verlagsangaben ein Werk, in dem Oppeln „in seiner Trance-Reise zeigt, wie in Lemuria und den Kristallstädten gelebt, geforscht und gearbeitet wurde“. Eine Durchsicht aktueller Veröffentlichungen zeigt: Lemuria ist dort meist das verlorene Paradies, der „Garten Eden“, eine frühe Hochkultur auf einem inzwischen versunkenen Kontinent, dessen Bewohner über die phantastischsten Fähigkeiten, mental, bisweilen magisch und/oder technisch, verfügten. So spricht beispielsweise Johannes von Buttlar von „Überlieferungen, Legenden und Funde[n], die uns eine unerschöpfliche Materialfülle über untergegangene Zivilisationen mit fortschrittlichster Technologie bieten. Also über Kenntnisse, die dann wieder verloren gingen. Sie berichten von Lemuria …“. [1]

Vorstellungen von untergegangenen Inseln/-kontinenten haben die Phantasie der Menschen schon seit frühester Zeit angeregt. Eine der ältesten dürfte ein ägyptischer Mythos sein, in hieratischer Schrift auf einem Papyrus aus der 12. Dynastie (um 2000 v.u.Z.) niedergeschrieben. Er berichtet von einem Seemann, der auf der Rückfahrt von den Goldminen des Pharaos während eines Sturmes Schiffbruch erleidet. An Land gespült, begegnet er einem gewaltigen „Schlangengott“. Der ist neun Meter lang, ganz mit Gold bedeckt und beherrscht seinen eigenen Worten nach eine Insel, die später „zu Wasser wird“. [2] Am bekanntesten sind sicher diejenigen, die auf Überlieferungen des griechischen Philosophen Platon beruhen, der seinen sagenhaften Kontinent Atlantis in den Dialogen ‚Timaios‘ und ‚Kritias‘ behandelt.

Doch dass nach Ansicht des 1995 erschienenen Sachbuches ‚Rätselhafte Vergangenheit‘ von allen Legenden über untergegangene Erdteile „die Geschichte von Lemuria die absurdeste“ ist, verwundert angesichts des eingangs geschilderten Lemuria-Bildes zunächst nicht. [3] Dennoch habe die Legende – so wird fortgesetzt – in der Geschichte der Naturwissenschaften eine bedeutende Rolle gespielt und später die Unterstützung von Okkultisten gefunden. Vor allem der dee Biologe Ernst Haeckel sei mit dieser Theorie verbunden gewesen. Im folgenden Beitrag soll nun gezeigt werden, wie aus einer naturwissenschaftlichen Hypothese eine wirkmächtige okkultistisch-esoterische Spekulation wurde.

Das Lemuria der Wissenschaft

Die Annahme eines urzeitlichen Kontinents Lemuria entstand eindeutig als wissenschaftliche Hypothese. Sie fällt in eine Zeit radikaler Umwälzungen der Biologie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Den Namen „Lemuria“ für einen hypothetischen Urkontinent schuf 1864 der seinerzeit bekannte englische Zoologe Philip L. Sclater (1829-1913), einer der Pioniere der Biogeographie. Sclater hatte Jura und Naturwissenschaften studiert, arbeitete zur Systematik und Tiergeographie der Wirbeltiere, insbesondere der Vögel, war ab 1859 Sekretär der Zoological Society (London), von 1877-82 Generalsekretär der British Association for the Advancement of Science, gab die Zeitschriften ‚Ibis‘ sowie ‚Natural History Review‘ heraus, unternahm zahlreiche Forschungsreisen. [4] Er hatte bereits 1858 in einem Artikel die weltweite Verbreitung der Vögel beschrieben und dazu sechs tiergeographische Regionen benannt. [5] Sechs Jahre später beschäftigt er sich mit den Säugetieren Madagaskars. Deren Analyse und Vergleiche mit Afrika und Indien brachten ihn zu der Vermutung, im atlantischen und indischen Ozean habe einst ein Urkontinent bestanden, der vom heutigen Amerika bis nach Indien reichte und später zerbrach. Eine wichtige Rolle in seinen Überlegungen spielten die Halbaffen der Familie Lemuridae, die mit unterschiedlichen Vertretern in Afrika, Madagaskar und Indien vorkommen. Auf diese Tierfamilie bezieht sich Sclater bei der Benennung des Kontinents: „I should propose the name Lemuria!“ [6]

Als „Lemuren“ hatten ursprünglich die Römer die von ihnen gefürchteten bösen Totengeister bezeichnet. Um diese gnädig zu stimmen, wurde an drei Tagen im Mai ein Fest, die „Lemurien“, gefeiert. Später übertrug man die Bezeichnung auf die Halbaffen, wohl wegen deren nachtaktiver Lebensweise.

Lemuren auf Madagaskar
Abb. 1: Lemuren auf Madagaskar: Den Halbaffen, die vor allem auf dieser Insel, aber auch in Afrika und Indien leben, verdankt der hypothetische Kontinent seinen Namen.

Schon bald nach dem Erscheinen von Charles Darwins (1809-1882) ‚On the origin of species‘ (1859) fanden sich auch die Anhänger seiner Evolutionstheorie vor das bedeutende Probleme gestellt: Wie konnten sich Tiere über eigentlich unüberwindliche geographische Grenzen verbreiten? Alfred Russel Wallace (1823-1913), der gleichzeitig mit Darwin ganz ähnliche Gedanken einer Evolution der Lebewesen veröffentlicht hatte, griff die Hypothese Sclaters auf. Wallace, an den bis heute die von ihm entdeckte tiergeographische Trennungslinie im Malaiischen Archipel („Wallace-Linie“) erinnert, schrieb 1869, man müsse über die Möglichkeit nachdenken, ob nicht früher ein Festland im Indischen Ozean existiert haben könnte, welches als Brücke diente, um Afrika und Indien zu verbinden. [7] Die Theorie wurde zudem durch geologische Befunde gestützt. Verschiedene Gesteinsarten und fossile Reste in Mittelindien und Südafrika wiesen Gemeinsamkeiten auf.

Zu den Befürwortern zählte auch der Zoologe und Naturphilosoph Ernst Haeckel (1834-1919), seit 1862 Professor an der Universität Jena und der bedeutendste zeitgenössische Verfechter des Darwinismus in deland. Er ging schon 1863 weiter als Darwin, indem er aus der Evolutionstheorie die Abstammung des Menschen aus dem Affen herleitete, ein Gedanke, dessen Veröffentlichung Darwin selbst erst 1871 wagte. Haeckel wurde dafür heftig angegriffen.

Der Zoologieprofessor Ernst Haeckel (1834-1919)
Abb. 2: Der Zoologieprofessor Ernst Haeckel (1834-1919) sah in einem Lemuria die wahrscheinliche „Wiege der Menschheit“. Auf diesem inzwischen untergegangenen Kontinent habe sich einst der Mensch aus dem Affen entwickelt. Das Bild zeigt Haeckel um 1870.

Für ihn hatte Lemuria einen über Sclater weit hinausgehenden Belang. Schon Mitte der 1860er Jahre, also noch vor Wallace, äußerte er sich zunächst in Vorträgen und dann in seinem Buch ‚Natürliche Schöpfungsgeschichte‘ zu diesem Urkontinent im Indischen Ozean. Der sei, so Haeckel, „zugleich von großer Bedeutung als die wahrscheinliche Wiege des Menschengeschlechts, das hier sich vermuthlich zuerst aus anthropoiden Affen herausbildete.“ [8]

Der Übergang vom Affen zum Menschen „fand wahrscheinlich während der Diluvial-Zeit in der heißen Zone der alten Welt statt, entweder auf dem Festlande des tropischen Afrika oder Asien, oder auf einem früheren (jetzt unter des Spiegels des Indischen Oceans versunkenen) Continente, der von Ost-Afrika (Madagascar und Abyssinien) bis nach Ost-Asien (Sunda-Inseln und Hinter-Indien) hinüberreichte.“ [9]

Haeckel vermutete also das „Missing Link“ zwischen Affen und Menschen, das er „Pithecanthropus alalus“ (sprechunfähiger Affenmensch) nannte, auf Lemuria. Mit dem Untergang seien auch dessen fossile Überreste vernichtet worden. Freilich setzt das eine andere Datierung dieses Kontinents als die der Tiergeographen und Geologen voraus. Während die vom Trias, dem Erdmittelalter, ausgingen, ist das Diluvium, in dem Haeckel Lemuria verortet, eine veraltete Bezeichnung für das Pleistozän – das begann erst vor 1,5 Millionen Jahren. Zeit und Ort des Kontinents differierten also gegenüber Sclater.

Haeckel hat sich von der Idee eines Lemuria später wieder abgewandt. Es schienen bisher, schrieb er in einer erweiterten Neuauflage der ‚Natürlichen Schöpfungsgeschichte‘ im Jahre 1898, „eine Menge von Anzeichen (besonders chorologische Thatsachen) darauf hinzudeuten, daß die Urheimath des Menschen ein jetzt unter dem Spiegel des indischen Ozeans versunkener Kontinent sei.“Indessen seien in neuester Zeit, so Haeckel weiter, „gegen diese, auch von mir früher vertretene Hypothese erhebliche Bedenken … geltend gemacht worden.“ [10]

Wichtig waren in diesem Zusammenhang die zwischen 1891-94 gefundenen Fossilien des sogenannten „Java-Menschen“ durch den niederländischen Arzt und Naturforscher Eugen Dubois (1858-1940), der – u.a. angeregt durch Haeckels Schriften – im heutigen Indonesien nach vormenschlichen Überresten suchte. Für Haeckel handelte es sich bei Dubois Funden eindeutig um „fossile Überreste einer ausgestorbenen Übergangsform zwischen Mensch und Affe.“ [11] Er ging also davon aus, dass das „Missing Link“ gefunden worden sei; nach der Jahrhundertwende formulierte er nicht ganz zutreffend, dass die Deutung des „Java-Menschen“ als „Ueberrreste eines wirklichen Mittelgliedes zwischen den älteren Menschenaffen und den ältesten Urmenschen jetzt von fast allen sachkundigen Naturforschern angenommen ist.“ [12] Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte man die von Dubois gefundenen Reste indes als echt menschlich, der Pithecanthropus wird seitdem als Homo erectus angesehen. [13] Es hat sich inzwischen auch herausgestellt, dass sich der Mensch in Afrika entwickelte, was schon Darwin angenommen hatte.

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Abb. 3: Als der holländische Militärarzt Eugen Dubois 1891-94 auf Java Fossilien fand – darunter dieses Schädeldach – hielt er sie für Reste eines Vormenschen, den er, in Anlehnung an Haeckel, Pithecanthropus erectus (aufrechter Affenmensch) nannte. Auch Haeckel selbst war der Ansicht, daß Dubois das „Missing Link“ zwischen Affe und Mensch gefunden habe. Doch 60 Jahre später erkannte man in den Funden einen echten Menschen, den Homo erectus. Die Abbildung stammt aus einer anthropologischen Veröffentlichung von 1934.

Der Gedanke an den untergegangenen Urkontinent schien in der fraglichen Zeit durchaus verbreitet gewesen zu sein. So schrieb im Jahre 1876 beispielsweise der sozialistische Theoretiker Friedrich Engels (1820-1895) in seiner zum Fragment einer ‚Dialektik der Natur‘ gehörenden Studie ‚Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen‘ mit deutlichem Bezug auf Haeckel: „Vor mehreren hunderttausend Jahren, während eines noch nicht fest bestimmbaren Abschnitts jener Erdperiode, die die Geologen die tertiäre nennen, lebte irgendwo in der heißen Erdzone – wahrscheinlich auf einem großen, jetzt auf den Grund des Indischen Ozeans versunkenen Festlande – ein Geschlecht menschenähnlicher Affen von besonders hoher Entwicklung.“ [14]

Auch eine Reihe von Schriftstellern, die Werke der Wissens- und Wissenschaftspopularisierung verfassten, griffen die Hypothese auf, so Friedrich von Hellwald 1880 in seinem ‚Der Vorgeschichtliche Mensch‘. [15] Und ‚Pierers Konversations-Lexikon‘ von 1891 verzeichnet unter „Lemuria“ einen unter das Niveau des Indischen Ozeans versunkenen Kontinent: „Die hypothetische Annahme desselben erfolgte auf Grund dadurch zu erklärender Thatsachen der Tier- und Pflanzengeographie.“ Gleichzeitig wird angemerkt: „Früher betrachtete man den Kontinent auch als Stammland der Menschen.“ [16]

Lemuria und die Okkultisten

Doch schon in den 1880er Jahren hatten sich Okkultisten die Idee eines Urkontinents Lemuria angeeignet und in ihrem Sinne umgedeutet. Vor allem die russische Generalsgattin Helena Blavatsky (1831-91), die Begründerin der Theosophical Society, verbreitete sie als Bestandteil ihrer zyklischen Theorie menschlicher „Wurzelrassen“, die jeweils durch globale Katastrophen beendet wurden. Bei den Theosophen handelte es sich um eine stark an östlichen Religionen und vor allem an deren vermeintlichem Geheimwissen orientierte Glaubensgemeinschaft. In ihrem Buch ‚The secret doctrine‘ (zuerst 1888) beschreibt Blavatsky ausführlich eine Lehre von der Geschichte der Erde und des Menschen, die ihr ein geheimer Meister diktiert habe und zu der auch die Überlieferung von Lemuria gehöre. [17]

Die Begründerin der Theosophical Society: Helena Blavatsky
Abb. 4: Die Begründerin der Theosophical Society: Helena Blavatsky

Die erste Wurzelrasse der Menschen sei nur ein astrales Abbild ihrer Schöpfer gewesen, die zweite habe aus halbmenschlichen Ungeheuern bestanden, die dritte habe auf Lemuria existiert, wo der Mensch schließlich feststofflich und zweigeschlechtlich wurde, die vierte sei die von Atlantis gewesen, wo sich die Sprache entwickelte – die fünfte ist die heutige, nach Blavatsky die arische Rasse.

Dabei waren Blavatsky die naturwissenschaftlichen Hypothesen bekannt, beruft sie sich doch auf Sclater und sogar auf Haeckel, wenn auch nur, um gegen ihn zu polemisieren:

„Durch einen sonderbaren Zufall wählte die Schreiberin bei der Auswahl eines vertrauten Namens für das Festland, auf dem die ersten Androgynen, die dritte Wurzelrasse, sich trennten, aus geographischen Erwägungen den von P. L. Sclater erfundenen Namen ‚Lemurien‘ … Erst später fand sich beim Lesen von Haeckels Stammbaum des Menschengeschlechts, daß der dee ‚Animalist‘ den Namen für seinen letzten Kontinent gewählt hatte.“ [18]

Ihre Abneigung gegenüber Haeckel und der Wissenschaft im allgemeinen wird auch aus weiteren Formulierungen ersichtlich: Haeckel führe,

„zutreffend genug, den Mittelpunkt menschlicher Entwicklung auf Lemurien zurück, aber mit einer leichten wissenschaftlichen Abänderung. Indem er davon als von der ‚Wiege des Menschengeschlechts‘ spricht, malt er die allmähliche Umwandlung des menschenähnlichen Säugetieres in den ursprünglichen Wilden aus!!“. [19]

Blavatsky freilich hatte eine ganz andere Sicht auf Lemuria. In ihrem Text, unsystematisch strukturiert und von permanenten Wiederholungen strotzend, findet sich ein Gewirr von Versatzstücken der unterschiedlichsten Religionen, wimmelt es von „Wurzelrassen“ und „Unterrassen“, von „Emanation“ und „Karma“. Nur selten ringt sich die Autorin zu klaren Formulierungen durch, die dann so spekulativ wie fragwürdig sind:

„Die ältesten Überreste zyklopischer Baute waren alle die Schöpfung der letzten Unterrassen der Lemurier; und ein Okkultist zeigt daher keine Überraschung, wen er vernimmt, daß die Steinüberreste, die auf dem kleinen Stück Landes gefunden wurden, das von Kapitän Cook Osterinsel genannt wurde, sehr ähnlich den Mauern des Tempels von Pachacamac oder den Ruinen von Tia-Huanaco in Peru sind, und daß sie auch im zyklopischen Stile sind.“ [20]

Nach Blavatsky lebte der erste Mensch auf dem Kontinent Lemuria, er war „ein ungeheurer vortertiärer Riese“, der „vor achtzehn Millionen Jahren existierte“, war doppelgeschlechtig, vierarmig und mit drei Augen ausgestattet, das dritte für „geistiges Schauen“. Aus ihm entwickelten sich dann durch Sodomie die Menschenaffen. [21] Lemuria habe sich schließlich in Einzelteile aufgespalten und wurde dann durch „unterirdische Feuer“ zerstört.

Auch bei ihren Nachfolgern fanden sich keine Gemeinsamkeiten mit den wissenschaftlichen Lemuria-Hypothesen, stattdessen immer weitere phantastische Ausschmückungen, zu denen jeder Beleg fehlte: Für den Theosophen William Scott-Elliot lebten die Lemurianer im Jura und kämpften mit Dinosauriern, der Rosenkreuzer Wishar S. Cerve verlegte den Kontinent einfach in den Pazifik, ebenso der schottische Mythologe Lewis Spence, der mit der vergleichenden Analyse von Sagen und Mythen immerhin noch einen eigenen Ansatz einbrachte. [22] Auch Rudolf Steiner (1861-1925), der Gründer der Anthroposophischen Gesellschaft, einer stärker auf das Christentum bezogenen Abspaltung der Theosophen, widmete sich des Themas; er berichtet u.a., der Mensch habe in seiner „lemurischen Zeit“ magnetische und elektrische Kräfte „eingepflanzt“ bekommen. [23]

Lokalisierung von Lemuria
Abb. 5: Während Haeckel annahm, Lemuria habe sich im Indischen Ozean befunden (rot), verlegten einige Okkultisten wie Lewis Spence den Urkontinent in den Pazifik (grün). Sclater ging davon aus, daß Lemuria sich über Afrika hinaus bis nach Amerika ausgedehnt habe.

Häufig verschmolzen die Lemuria-Spekulationen nun mit denen eines anderen vermeintlichen Urkontinents im Pazifik: Mit Mu, dessen frühere Existenz der französische Arzt Augustus Le Plongeon (1826-1908) bei der Übersetzung von Maya-Texten entdeckt haben wollte und den der Amerikaner James Churchward in einem obskuren Buch 1926 weiter propagierte. [24] Im Jahr 1932 gelangten sogar Gerüchte über ein auf dem Mount Shasta gelegenes „Dorf der Lemurianer“ in amerikanische Zeitungen. [25]

Teile der okkulten Rassentheorien Helena Blavatskys hatten auch die Rassentheorien der sogenannten „Ariosophen“ beeinflusst – die bedeutendsten Vertreter waren zwei Österreicher: der Schriftsteller Guido von List und der Mystiker Adolf Lanz, der sich selbst Jörg Lanz von Liebenfels nannte – und wirkten sich durch diese vermittelt auf die Weltanschauung der Nationalsozialisten aus, die das Motiv der „lemurischen Rassenmischung“ aufgriffen und es antisemitisch umdefinierten. [26]

Später spielte Lemuria bei der amerikanischen Ufo-Sekte der „Unarier“ eine Rolle. Sie wurde von Ruth Norman gegründet, die sich selbst „Erzengel Uriel“ nannte. [27] Die Religionssoziologin Diana Tumminia schreibt, dass die Sekte 1976 in den „Lemurian Cycle“ eintrat. Im Verlaufe von Gruppensitzungen, den „Readings“, „erinnerten“ sich Sektenmitglieder an frühere Leben in Lemuria, auch daran, dass lemurische Herrscher die Massen durch in die Stirn implantierte elektronische Geräte kontrollierten und die Menschen dadurch nur ein Leben willenloser Roboter führten.

Lemuria in der heutigen Esoterik

Den Umgang heutiger Esoteriker mit dem Thema Lemuria soll ein von Ursula Seiler verfasster Artikel des in der Schweiz erscheinenden Magazins ‚Zeitenschrift‘ zeigen, der vorwiegend Versatzstücke früherer okkultistischer Spekulationen aufgreift. [28] Und als ob nicht schon genug Unsinn geschrieben worden wäre, reichert auch Seiler die Geschichte mit einem eigenen Element an: „Die Geschlechtskrankheit der Syphilis entstand übrigens auch auf Lemuria.“ [29] Doch die Autorin weiß angeblich noch mehr: Die Wiege der Menschheit stehe mit Sicherheit nicht in Afrika, auch wenn sehr alte Skelette dies vermuten ließen.

Als Beleg dafür wird sogar Haeckel zitiert. „Der Naturforscher Ernst Haeckel lag schon im 19. Jahrhundert bemerkenswert richtig mit seiner These: ‚Die Entwicklung des Urmenschen … erfolgte … entweder in Südasien oder … Lemurien‘.“ [30] Seiler benennt dafür keine Quelle.

Der entsprechende Text Haeckels ist ein Abschnitt aus seinem 1865 gehaltenen Vortrag ‚Stammbaum des Menschengeschlechts‘. Dort heißt es: „Derjenige Theil der Erdoberfläche, auf welchem die Entwicklung des Urmenschen aus dem nächststehenden schmalnasigen Affen erfolgte, scheint entweder in Südasien, oder in Ostafrika, oder in Lemurien gesucht werden zu müssen.“ [31]

Zunächst fällt auf, dass von dreißig Worten in der Originalaussage nur zehn im Zitat übriggeblieben sind. Der von Seiler selektiv zitierte Teil von Haeckels Ausführungen ist im folgenden hervorgehoben: „Derjenige Theil der Erdoberfläche, auf welchem die Entwicklung des Urmenschen aus dem nächststehenden schmalnasigen Affen erfolgte, scheint entweder in Südasien, oder in Ostafrika, oder in Lemurien gesucht werden zu müssen.“

Seiler hat durch ihr selektives Zitieren die ursprüngliche Aussage in ihrem Sinne manipuliert. Während Haeckel ausdrücklich Ostafrika als mögliche Region der Entstehung des Menschen aus dem Affen anführt, verfälscht sie den Text durch Weglassen dieser Passage, um genau das Gegenteil, nämlich den Ausschluss Afrikas, in Form eines „Autoritätenbeweises“ zu belegen.

Lemuria – Eine Rezeptionsgeschichte mit Fehlern

Der momentan eher „schlechte Ruf“ Lemurias mag darin begründet liegen, dass es eine intensivere wissenschaftshistorische Beschäftigung mit dem Thema bisher nicht gab. [32] Fehlerhafte Darstellungen zum Thema Sclater/Lemuria sind deshalb offenbar weit verbreitet.

Der Sachverhalt wird gleich in zweifacher Hinsicht falsch in etlichen Lexika, darunter der ‚Brockhaus Enzyklopädie’von 1990, wiedergegeben. Lemuria sei eine „Landmasse, die P.L. Slater [sic!] 1874 zur Deutung der Verbreitung der Halbaffen (Lemuren) … annahm“, ist dort zu lesen. [33] Im ‚Großen Brockhaus‘ von 1934 war immerhin noch festgehalten, dass Lemuria „eine von P.L.Sclater (1874) vermutete und benannte Landmasse“ sei. [34]

Die gleichen Fehler finden sich sogar in mehreren aktuellen Fachlexika. Zu Lemuria ist in einem achtbändigen ‚Lexikon der Biologie‘ u.a. vermerkt:

„Lemurenkontinent (P.L. Slater 1874), Name für eine alte Festlandsmasse, die aus paläozoogeographischen Erwägungen heraus Teile S-Afrikas, Madagaskars, die Inselgruppen der Komoren, Seychellen, Malediven, Lakkadiven u. Ceylon sowie die Dekhahalbinsel Vorderindiens umfasst haben u. etwa an der Wende Paläogen/Neogen (ca. 30 Mill. Jahre vor heute) bis auf die heutigen Reste im Ind. Ozean versunken sein soll.“ [35]

Der Ursprung des falschen Namens bleibt bis jetzt unklar, wahrscheinlich ist ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Schreibfehler weitergegeben worden, für die fehlerhafte Jahreszahl gibt es eine Vermutung: Sclater veröffentliche 1874 einen Aufsatz ‚The Geographical Distribution of Mammals‘. Möglich, dass sich die Lexikonautoren daran gehalten haben.

Auch im schon zitierten Sachbuch fällt eine grobe Ungenauigkeit auf, wird Haeckel falsch zitiert. „Haeckel schrieb: ‚Es gibt eine Reihe von Umständen (insbesondere chronologische Fakten), die darauf hinweisen, daß die Urheimat des Menschen ein Kontinent war, der heute unter der Oberfläche des Indischen Ozeans versunken ist'“, heiß es dort. [36]

Doch Haeckels Text eine bedeutende Abweichung: „Es giebt aber eine Reihe von Anzeichen (besonders chorologische Thatsachen), daß die Urheimath des Menschen ein jetzt unter dem Spiegel des indischen Ozeans versunkener Kontinent war …“, schrieb er wirklich in der ‚Natürlichen Schöpfungsgeschichte‘. [37] Die Chorologie (oder Arealkunde) verstand Haeckel als die „Wissenschaft von der räumlichen Verbreitung der Organismen, von ihrer geographischen und topographischen Ausdehnung über die Erdoberfläche.“ [38] Die von ihm als solche interpretierten „chorologischen Thatsachen“ benennt er: „Wenn wir dieses Lemurien als Urheimath [des Menschen, S.W.] annehmen, so läßt sich daraus am leichtesten die geographische Verbreitung der divergirenden Menschenarten durch Wanderung erklären.“ [39]

Mit „Chronologie“ hat das freilich nichts zu tun. Erstaunlich ist, dass sich eine ebenso falsche Darstellung auch in einem anderen Buch findet. [40] Da beide Bücher zuerst in England erschienen, wäre er interessant, nachzuprüfen, ob die Umdeutung des Begriffs „Chorologie“ in „Chronologie“ schon bei der Übersetzung von Haeckels Werken ins Englische oder erst der beider Bücher ins dee stattfand. [41]

Was ist geblieben?

Es hat sich gezeigt, dass die Hypothese eines Kontinents Lemuria in den Naturwissenschaften entwickelt wurde, um zunächst die Verbreitung bestimmter Tierarten oder sogar den Übergang vom Affen zum Menschen – und das Fehlen des „Missing Link“ – zu erklären. Sie war nur zeitweilig plausibel und anerkannt, wurde dann von geeigneteren Theorien abgelöst. Sicher ist, für sie taugt die Einschätzung „absurd“ nicht. Sicher ist aber auch: Ein Lemuria war nicht die „Wiege des Menschengeschlechts.“

In Okkultismus und Esoterik, denen ganz andere Methoden, Wissen zu generieren und zu sichern, zugrunde liegen, ist es dennoch als phantastische Spekulation äußerst relevant geblieben. Dabei mag der Reiz, den das Geheimnisvolle nun einmal ausstrahlt, ebenso eine Rolle spielen, wie die Sehnsucht nach dem „verlorenen Paradies“. Es mag auch der Wunsch beigetragen haben, an einem Wissen teilzuhaben, das anderen Menschen verborgen geblieben ist – einem Wissen, weit weg von der womöglich als zu nüchtern und zu kompliziert empfundenen Wissenschaft. Durch das Fehlen einer wissenschaftshistorischen Rekonstruktion der Lemuria-Hypothese sind deren naturwissenschaftliche Wurzeln heute verblasst, strahlen die Spekulationen inzwischen bis in die Alltagskultur aus.

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Abb. 6: Ein Beispiel der Lemuria-Interpretation in der heutigen Trivialliteratur: Titel des Horrorromans ‚Macabros – das Grab in Lemuria.

Denn das Thema hat den Sprung in verschiedene Genres der phantastischen Literatur geschafft. Lin Carter hat seinen „Thongor“-Zyklus auf einem Kontinent Lemuria angesiedelt, der 500.000 Jahre vor der Gegenwart existierte. [42] Dessen Romane gehören zur „Heroic Fantasy“ (auch als „Sword and Sorcery“ bezeichnet) und sind unübersehbar von den „Conan“-Erzählungen Robert E. Howards beeinflusst, deren Qualität Carter allerdings nicht erreicht.

Für diese Literaturart ist die Schaffung phantastischer Welten – in diesem Fall ein urzeitlicher Kontinent – typisch, wenngleich sich Carter in der „Einführung“ seines ersten Romans (‚Thongor und der Zauberer von Lemuria‘) ausdrücklich auf eindeutige Anregungen beruft:

„… in den geheimnisumwobenen Büchern der Okkulten flüstert man die Legende von … Lemuria, das, wie jene schreiben, schon groß war, ehe selbst der Ruhm von Atlantis geboren wurde.“ [43]

Bemerkenswert ist, dass Lemuria sogar in einer Science Fiction-Satire verarbeitet wurde. Im Roman ‚Hallo, Lemuria, hallo!‘ von Ron Goulart haben sich irgendwann in der Erdgeschichte Außerirdische, die schwere Gegenstände mit ihrer Geisteskraft bewegen, ihren Astralleib auf Reisen schicken, die Gedanken gering entwickelter Lebewesen kontrollieren und die Zukunft voraussagen konnten, auf einem Kontinent im Pazifik angesiedelt. Doch bei den Aliens handelte es sich durchweg um eher unsympathische Zeitgenossen. Sie werden deshalb von Artgenossen in tiefe Höhlen verbannt, ihr Kontinent vernichtet – er versinkt spurlos. Später werden die „Lemurianer“ jedoch wieder aktiv, indem sie „ausgewählten Menschen Botschaften sendeten, Kriege anstifteten, Katastrophen verursachten und Leute verschwinden ließen.“ [44] Sie halten sich ausgerechnet in einer Höhle unter dem Mount Shasta verborgen und haben ein äußerst ehrgeiziges Ziel: die Weltherrschaft. Goulart legt damit eine Parodie vor, in der nicht nur okkultistische Lemuria-Spekulationen, sondern auch moderne Verschwörungstheorien aufgegriffen und zusammen mit einer äußerst gelungenen Gesellschaftskritik persifliert werden.

Anmerkungen

[1] Buttlar 1993, S. 38

[2] vgl. Altägyptische Märchen 1998, S. 35, 40 u. 282. sowie Petrie 1999, S. 42

[3] Rätselhafte Vergangenheit 1995, S. 31

[4] Meyers Lexikon 1929, Sp. 1698 u. Jahn 2000, S. 952

[5] vgl. Sclater 1858, S. 137ff.

[6] Sclater 1864, S. 219

[7] Wallace 1983, S. 232

[8] Haeckel 1872 S. 321. Die erste Auflage der „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ erschien 1868.

[9] Haeckel 1874, S. 496

[10] Haeckel 1898, S. 755 u. 757

[11] Haeckel 1922, S. 21

[12] Haeckel 1909, S. 218

In deland interpretierte beispielsweise der angesehene Anatom und Anthropologe Rudolf Virchow die Funde irrtümlich, doch mit großer öffentlicher Wirkung, als Reste eines Riesengibbons.

[13] vgl. Rehork 1996

[14] Engels 1958, S. 179

[15] vgl. Hellwald 1880, S. 40

[16] Pierers Koversations-Lexikon 1891, Sp. 1311

[17] als dee Übersetzung in Auszügen siehe z.B. Blavatsky 1932.

[18] ebd., S. 170

[19] ebd.

[20] ebd., S. 240f.

[21] ebd., S. 117, 153 u. 219.

[22] vgl. Scott-Elliot 1904, S. 17 u. 33 sowie Cervé 1931 u. Spence 1933

[23] Steiner 1933, S. 32

[24] vgl. die Darstellung von de Camp 1974, Westwood 1995, S. 214

[25] vgl. ebd., S. 210

[26] zu Lanz vgl. Wogawa 2003

[27] vgl. Tumminia 1998, S. 160, zur Sekte der Unarier siehe auch Fischinger/Horn 1999

[28] vgl. Seiler 2001

[29] ebd., S. 33

[30] ebd., S. 32f.; Auslassungen im Original

[31] Haeckel 1902, S. 106

[32]

Eine Ausnahme bildet die indischen Historikerin und Kulturwissenschaftlerin Sumathi Ramaswamy, die Entsprechungen zu Lemuria in tamilischen Legenden untersuchte, vgl. Ramaswamy (2000). Der Autor schreibt gegenwärtig an einer umfangreicheren wissenschaftshistorischen Arbeit ‚Ernst Haeckel und der hypothetische Urkontinent Lemuria‘.

[33] Brockhaus Enzyklopädie 1990, S. 262

[34] Der Große Brockhaus 1932, S. 299

[35] Lexikon der Biologie 1985, S. 235, für weitere Beispiele vgl. Wogawa 2002

[36] Rätselhafte Vergangenheit 1995, S. 32

[37] Haeckel 1873, S. 619

[38] Haeckel 1866, S. 287

[39] Haeckel 1873, S. 619f.

[40] Westwood 1995, S. 214

[41]

Das Buch ‚Rätselhafte Vergangenheit‘ basiert auf einem in Großbritannien erschienenen „Partwork“, einer Heftreihe zum Sammeln, die den Titel ‚The Unexplained‘ trug. In deland wurden aus den etwa 180 Heften von verschiedenen Verlagen Bücher zusammengestellt. Für den Hinweis danke ich Ulrich Magin.

[42] vgl. die Chronik im Anhang von Carter 1980, S. 157f.

[43] ebd., S. 9

[44] vgl. Goulart 1988, S. 15 u. 118

Abbildungen

[1], [4] Archiv Mysteria3000

[2] Institut für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik der Friedrich-Schiller-Universität Jena – Ernst-Haeckel-Haus.

[3], [6] Archiv Stefan Wogawa

[5] Skizze Stefan Wogawa

Literatur

o.A. (1998): Altägyptische Märchen. Augsburg

o.a. (1995): Rätselhafte Vergangenheit. Geheimnisvolle Spuren aus früherer Zeit. Rastatt

Blavatsky, Helena P. (1932): Die Geheimlehre. Berlin [1888]

Brockhaus Enzyklopädie (1990): Bd. 13. Mannheim, 19. Aufl.

Buttlar, Johannes von (1993): Schneller als das Licht. Von den grenzenlosen Möglichkeiten des Menschen. Augsburg

Carter, Lin (1980): Thongor und der Zauberer von Lemuria. München

Cervé, Wishar S. (1931): Lemuria. The lost continent of the Pacific. San Jose

de Camp, L. Sprague (1974): Versunkene Kontinente. Von Atlantis, Lemuria und anderen untergegangnen Zivilisationen. München

Der Große Brockhaus. Handbuch des Wissens (1932): Bd. 11. Leipzig, 15. Aufl.

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