Alfred E. Schmeck, ein seit 1997 im Ruhestand befindlicher Ingenieur, hat sich in seinem neuen Büchlein ‚Atlantis – Platons Idealstaat‘ der Hypothese angenommen, dass Atlantis eine Erfindung Platons bezogen auf Sizilien und vor allem Syrakus sei. Dieser vielversprechende Ansatz wurde von Schmeck jedoch leider völlig unzureichend ausgeführt.

Moderne Atlantisforschung

Weltkarte auf der Titelseite von 'Atlantis - Platons Idealstaat'

Abb. 1: Weltkarte auf der Titelseite von ‚Atlantis – Platons Idealstaat‘.

Grundidee und Kontext

Motiv Platons für die Atlantis-Erzählung sei es gewesen, seinen Idealstaat in Aktion zu zeigen. [1] Dazu habe er als Vorlage die Sizilische Expedition gewählt, diese bis zur Unkenntlichkeit verfremdet [2] und dieses Täuschungsmanöver durch die angebliche ägyptische Herkunft zusätzlich verschleiert. [3]

Schon bei der Präsentation der Grundidee wird deutlich, dass Schmeck sein Sujet nicht beherrscht. Wieso z.B. sollte Platon statt einer puren Erfindung ein historisches Ereignis zur Demonstration seines Idealstaates gewählt haben, nur um es bis zur Unkenntlichkeit zu verfremden? Wie ordnet Schmeck dann die Wahrheitsbeteuerungen im Urtext ein? Und wieso glaubt Schmeck, er könne mit Sicherheit sagen, dass Sizilien, Syrakus und die Sizilische Expedition gemeint waren, wenn die Zeitgenossen Platons dies nicht konnten, da Platon seine Vorlagen ja angeblich bis zur Unkenntlichkeit verfremdet habe?

Dubios wird es aber, wenn man bedenkt, dass die Sizilische Expedition ein einziger militärischer Misserfolg war. Schmeck erwähnt deren unglücklichen Ausgang aber nur in seiner Zeittafel im Anhang [4] bzw. lediglich implizit in der Vernichtung einer 7.000köpfigen athenischen Armee. [5] Damit passt diese Vorlage entgegen der Behauptung Schmecks überhaupt nicht zu Platons Atlantis, denn hier sollen die Athener ja einen grandiosen Sieg errungen haben. Schmeck sagt dies selbst, indem er Platon referiert. [6] Andere Autoren sehen in der Sizilischen Expedition das genaue Gegenteil dessen, was Platon sagen wollte. Sie interpretieren die Atlantis-Erzählung als eine Warnung vor ähnlichen Abenteuern. [7]

Weiter behauptet Schmeck, die Sizilische Expedition sei der härteste Kampf gewesen, den Athen seit Beginn der schriftlichen Aufzeichnungen bis zu Platons Tod ausgefochten habe. [8] Gänzlich unter den Tisch fallen damit die Perserkriege, in denen die Athener zweifellos ihren größten Triumph feierten, als sie das – so Herodot – Millionenheer der persischen Großkönige zurückschlugen. Die Perserkriege finden bei Schmeck ebenfalls nur in der Zeittafel im Anhang Erwähnung. [9] Dass die Schlacht bei Salamis in dieser Zeittafel auf 449 statt auf 480 angesetzt wird, sei nur am Rande erwähnt.

Weitere kleine Ungereimtheiten runden das schiefe Bild ab: So ist es nicht der jüngere Kritias, sondern Platon selbst, der laut Schmeck die Atlantis-Geschichte von Kritias dem Älteren erfahren habe, und es sei auch Platon gewesen, der schon als Kind in den Aufzeichnungen des Solon darüber gelesen habe. [10] Platon sei außerdem ein „Schüler“ des Sokrates gewesen, eine Wortwahl, die der Philosophie des Sokrates diametral entgegensteht. [11] Von Sokrates wüssten wir heute nur noch durch die Schriften Platons – die Schriften Xenophons z.B. sind Schmeck offenbar unbekannt. [12] Ägyptische Gesetze leiteten sich von griechischen ab. [13] In Wahrheit war es natürlich umgekehrt. [14]

Ein besserer und interessanter Gedanke Schmecks ist die Analogie zwischen den dorischen Städten auf Sizilien und den 10 Königreichen von Atlantis. [15] Aber auch hier wird die originale Atlantis-Erzählung Platons stark zurechtgebogen. So wird z.B. die Zeugung der 10 ersten Könige durch Poseidon einfach zur Geburt eines Städtebundes erklärt. [16]

Der Untergang von Atlantis soll laut Schmeck nicht durch Naturkatastrophen herbeigeführt worden sein. Vielmehr sei die Schwächung von Syrakus durch Athen und schließlich durch Karthago als Untergang zu verstehen. [17] Das Versinken der griechischen Armee habe im Gang von 7.000 Griechen in die Gefangenschaft in den sizilischen Steinbrüchen bestanden. [18] Die Unbefahrbarkeit des Meeres sei durch das Erstarken Karthagos bewirkt worden. [19] Diese Deutungen können nicht wirklich überzeugen, sie stellen eine interpretatorische Überstrapazierung des Originaltextes dar.

Durch A. Schmeck selbstgezeichnete Weltkarte (S. 57).

Abb. 2: Durch A. Schmeck selbstgezeichnete Weltkarte (S. 57).

Geographie und Chronologie

Alfred E. Schmeck hat seine Hypothese aufgrund von falschem Kartenmaterial erarbeitet. Eine Weltkarte wie sie vielleicht das Weltbild Homers wiederspiegelt, wird bei Schmeck als Weltkarte der zur Zeit Platons bekannten Welt angesehen. [20] Diese Weltkarte ziert auch das Titelblatt des Buches. Darauf wird das westliche Mittelmeer als geschlossenes Meer wiedergegeben, die Straße von Gibraltar gilt als nicht bekannt. Natürlich ist das falsch. Platon war die Straße von Gibraltar wohl bekannt. Es kann als sicher gelten, dass er das untergegangene Atlantis dort und nirgendwo anders vermutete. Ein sehr schöner Beweis hierfür ist die bei Herodot wiedergegebene Beschreibung einer Weltkarte. [21] Das Werk Herodots war zur Zeit Platons allgemein bekannt. Eine von Schmeck selbst gezeichnete Mittelmeerkarte wiederholt den Irrtum noch einmal. [22]

Die Weltkarte des Herodot.

Abb. 3: Die Weltkarte des Herodot.

Kleinere Ungereimtheiten finden sich auch im Bereich der Geographie: So wird – vermutlich irrtümlich – behauptet, die Atlanter hätten über das östliche Mittelmeer geherrscht. [23] Libyen wird ohne Umschweife zu einem Teil Asiens erklärt. [24] Der Versuch einer mythologischen Begründung, dass die Straße von Messina identisch mit dem sagenhaften Bernsteinfluss Eridanos sei, kann nicht wirklich überzeugen. [25] Wenig überzeugend auch ein geometrisch inspirierter Versuch, die Dreiecksform Siziliens mit Platons Symbolik in Einklang zu bringen. [26]

Eine ebenfalls sehr umständliche und ziemlich abwegige Interpretation wird bezüglich der von Platon erwähnten Zeitspanne von 9000 Jahren gegeben. [27] Hintergrund sei das zehntausendjährige Verweilen gefallener Seelen auf Erden. Weiter vorne im Buch hieß es dazu, man müsse die Zahl von 9000 Jahren einfach gänzlich außer Acht lassen, und schon „stellen wir frappiert fest“, dass die Heldentat der Athener gegen die Atlanter zeitlich genau mit der Sizilischen Expedition zusammenfalle. [28] Es bleibt im Dunkeln, wie Schmeck zu diesem Schluss kommt.

Die Phäaken Homers, die Schmeck wie viele andere mit den Atlantern identifiziert, seien ab dem Jahr 734 v.Chr. nach und nach aus der Argolis nach Syrakus ausgewandert. [29] Dass Homer zu diesem Zeitpunkt seine Epen schon verfasst haben muss, scheint keiner Betrachtung wert gewesen zu sein.

Lage und Anlage der Stadt

Schmeck richtet seinen Blick zunächst auf die Ebene Piana di Catania im Osten Siziliens, die tatsächlich der Mittellage der atlantischen Ebene gemäß Platon zu entsprechen scheint. [30] Der Burghügel von Atlantis wird jedoch fernab dieser Ebene vermutet, nämlich in Gestalt von Ortygia [31], das, wie an dieser Stelle von Schmeck nicht erwähnt wird, vor allem eine Halbinsel ist, und ganz bestimmt kein Hügel am Rande der Piana di Catania. Ohne irgendeine erklärende Überleitung wird dann im Verlauf des Textes die Ebene von Atlantis plötzlich nicht mehr mit der Piana di Catania, sondern mit der Schwemmlandebene bei Syrakus identifiziert. [32]

Lage der Piana di Catania und von Syrakus.

Abb. 4: Lage der Piana di Catania und von Syrakus.

Enthusiastisch verkündet Schmeck, die Beschreibung Platons über Atlantis „trifft genau auf Syrakus zu“. [33] An anderen Stellen jedoch greift er zu der Argumentation, dass Atlantis eine gemäß einem mythologischen Schema idealisierte Darstellung von Syrakus sei. [34] In seiner Analogisierung von Atlantis und Syrakus geht Schmeck denn auch stillschweigend einer Gegenüberstellung der Bebauung der Landringe von Atlantis mit der Situation von Syrakus aus dem Weg, indem er entgegen seiner sonst angewandten Methode die Darstellungen Platons zu diesen Punkten völlig ohne jeden Kommentar referiert. [35] Von Land- und Wasserringen ist bei Syrakus eben nichts zu sehen.

Seltsames findet sich auch zu dieser Thematik: Das laut Platon „barbarische“ Aussehen der Tempel in Atlantis wird dadurch zu erklären versucht, dass ein ionischer Tempel im fernen Sizilien wohl einen „fremdländischen“ Eindruck gemacht haben müsse. [36] Der Eindruck einer ziemlich hanebüchenen Argumentation drängt sich hier auf.

Die 60.000 Feldhauptleute bei Platon werden bei Schmeck zu den – angeblichen – 60.000 Siedlern in der Schwemmlandebene bei Syrakus umgedeutet, ohne dass zu sehen wäre, was durch diese numerische Analogie eigentlich gezeigt sein soll. [37] Die 4 Matrosen je Feldhauptmann bei Platon werden mit den 200 syrakusanischen Schiffen bei Herodot kommentarlos in einem Atemzug genannt. [38] Dies würde bedeuten, dass je Schiff von 60.000 x 4 : 200 = 1.200 Matrosen auszugehen wäre. Selbst wenn man das Werftpersonal hinzuzählt wäre das viel zu viel.

Zumal Schmeck selbst berichtet, die 60.000 Siedler seien erst 357 v.Chr. angesiedelt worden. Damit ist die Analogisierung von den angeblichen 60000 x 4 = 240.000 Matrosen zu platonischer Zeit und den 200 Schiffen zur Zeit Herodots, ohnehin fragwürdig geworden. Man wird zudem den Verdacht nicht los, dass es sich bei den 60.000 angeblichen „Siedlern“ in Wahrheit um die 60.000 Arbeiter handelt, die um 400 v.Chr. die gewaltigen Befestigungsanlagen um Syrakus in 20 Tagen errichtet haben sollen. [39]

Schmeck behauptet ferner, Platon berichte von Papyruspflanzen, die an den Wassern der beiden atlantischen Quellen angepflanzt worden wären. [40] Noch heute wüchsen auf Ortygia Papyruspflanzen. Im Urtext finden sich aber nur „Bäume“ erwähnt, jedoch keine Papyruspflanzen. [41]

Bergerz und Etymologie

Das von Platon erwähnte „Oreichalkos“ wird von Schmeck als Messing interpretiert. [42] Entgegen der zunächst gegebenen wörtlichen Übersetzung „Bergerz“ wird aber noch auf der selben Seite plötzlich eine weitere, widersprechende Übersetzung angeboten: „Goldfarbenes Erz“. [43] Ebenso widersprüchlich ist die Darstellung über den damaligen Wert des Bergerzes: Referiert Schmeck zunächst noch Platon, dass das Bergerz nach dem Golde den zweithöchsten Wert gehabt haben soll, so offeriert er etwas später eine mythologisch begründete Rangfolge Gold – Silber – Bergerz – … [44] In gleicher Weise unzutreffend ist die Darstellung, dass der Wagenlenker von Delphi, ein Weihgeschenk aus Sizilien, aus Messing gewesen sei. [45] Er ist in Wahrheit aus Bronze. [46] Haltlos die Spekulation, der Wagenlenker habe einstmals vielleicht auf der Burg von Atlantis gestanden. [47]

In seinen etymologischen Deutungen kommt die nun schon mehrfach zu beklagende Kurzschlüssigkeit Schmecks voll zum Tragen. So wird aus Euenor kurzerhand ein sizilischer Ureinwohner, der zusammen mit Leukippe, dem „weißen Pferd“, i.e. dem Kalkplateau der Insel Ortygia, die gemeinsame Tochter Kleito, die „Berühmte“, sprich Syrakus, gezeugt habe. [48] Der Name Atlas heiße soviel wie Ätna und symbolisiere die ganze Insel. [49] Diese Deutung zieht sich penetrant durch das ganze Stichwortverzeichnis im Anhang. Das platonische Gadeiros wird zum Egadischen Land verwurstet und Eumelos leite sich von den Elymern ab. [50] Diese wiederum stammten aus dem Nahen Osten („Elam“), und seien im dritten Jahrtausend v.Chr. (sic!) in Sizilien eingewandert. [51] In der Ableitung des Namens Syrakus vom phönizischen „schchr“ verwechselt Schmeck ein kleines griechisches Ny mit einem kleinen Ypsilon und ein kleines Chi mit einem kleinen Kappa. [52] Nachvollziehbare Regeln für die vorgenommene Ableitung werden nicht angegeben.

Sprache, Gestaltung und Quellenarbeit

Die inhaltlichen Defizite von Schmecks Abhandlung deuten sich bereits in Sprache und Gestaltung an. So benutzt Schmeck eine etwas klobige Sprache, die manchmal tautologische Sätze ohne recht einzusehenden Informationsgehalt bildet, z.B. „Da nun dem einen der Götter dieser Landstrich, und dem anderen jener zugefallen war, ordneten sie es.“ [53] Teilweise referiert Schmeck seitenlang in indirekter Rede. [54] Stellenweise finden Wörter Verwendung, bei denen nicht immer ganz klar ist, ob es sich nun um Tippfehler oder um ungelenken Wortgebrauch handelt, z.B. „draus“, „Phaäton“, „Hepheistos“, „exkaviert“, „Rückzeug“. [55]

Die Gestaltung des Gesamttextes lässt teilweise zu wünschen übrig. Insbesondere scheint einige Male die Reihenfolge durcheinandergekommen zu sein. Auf S. 19 z.B. bekommt der Leser eine ganze Latte von Aussagen geliefert, die das bisher gesagte teils unnötig wiederholen, teils aber erst mit Sinn unterlegen. So wird man hier erst richtig orientiert über die Lage von Atlantis jenseits der Meerenge, die den „Eingang“ bildet, von dem noch auf S. 17 unvermittelt die Rede war, und dass die Atlanter alles Land innerhalb der Meerenge erobern wollten.

Ein anderes Beispiel ist die Darstellung der Schwemmlandebene bei Syrakus, die zunächst abgeschlossen erscheint. Nach zwei Seiten anderen Inhalts kommt Schmeck plötzlich wieder auf eine grundlegende Darstellung der Ebene zurück, diesmal mit Karte. [56] Der Anhang des Buches ist im Vergleich zum Hauptteil viel zu groß geraten. Viele der dort vorgetragenen Ideen hätten sinnvoll in den fortlaufenden Text integriert werden können.

Schwierig gestaltet sich auch die Unterscheidung, welche Textteile Schmeck nur nach Platon referiert bzw. welche er als eigene Aussagen verstanden wissen will. Die Übergänge sind oft nahtlos. [57] An einer Stelle referiert Schmeck plötzlich nicht mehr in indirekter Rede, so dass die Verwirrung komplett wird, und erst aus dem Kontext klar wird, dass diese Passagen als Referat gemeint sind. [58]

Die Quellenarbeit von Schmeck ist wenig professionell. Zu vielen Punkten wird überhaupt keine Quellenangabe gemacht. Besonders unpassend ist dies, wenn eine Behauptung prahlerisch mit dem Zusatz „(historisch!)“ gekennzeichnet wird. Abgesehen davon, dass hoffentlich alles historisch sein sollte, was Schmeck uns sagen will. Wenn Quellenangaben gemacht werden, so häufig in ungeeigneter Form. Eine Stelle in Homer wird z.B. einfach mit „Homer, Odyssee, 6. Gesang“ angegeben, ohne auf die Versnummer zu verweisen. [59] Oder es wird einfach mit „(nach Herodot)“ auf Herodot verwiesen. [60] Das Werk Herodots jedoch ist groß …

Schmeck benutzt als Quelle besonders gerne Meyers Lexikon von 1904. Das ist zunächst kein schlechter Gedanke! Dieses Lexikon zeichnet sich durch außerordentlich ausführliche Artikel aus, die zudem Aspekte beleuchten, die moderne Nachschlagewerke gerne unterbelichten. Allerdings ist es nicht mehr ganz aktuell, und wenigstens eine Überprüfung der Angaben durch neuere Werke wäre sinnvoll gewesen.

Die dee Übersetzung von Platons Timaios und Kritias schreibt Schmeck Friedrich Schleiermacher zu. [61] In Wahrheit stammt die Übersetzung dieser beiden Dialoge im Rahmen der Schleiermacherschen Ausgabe von Franz Susemihl. Schmeck spricht zudem von einer Übersetzung ins „Hochdeutsche“. [62] Bleibt die Frage: In welches deutsche denn sonst?

Fazit

Alfred E. Schmeck kommt das Verdienst zu, sich eines äußerst vernünftigen Ansatzes zur Lösung der Atlantis-Frage angenommen zu haben. Fernab von aller esoterischen Schwärmerei, durch die die Frage nach Atlantis missbraucht und diskreditiert wird, bewegt sich Schmeck auf dem Boden nachprüfbarer Tatsachenbehauptungen. Alle seine Thesen können rational diskutiert werden. In bezug auf die konkret vorgetragene These hat Schmeck zudem einige gute Ideen entwickelt.

Leider jedoch überwiegen bei Schmeck die Fehler und Irrtümer bei weitem, die aus viel zu schnellen Schlüssen und schlechter Quellenarbeit herrühren. Die Ausführung des guten Grundansatzes ist damit leider misslungen. Schmecks kleine Abhandlung wäre ein gutes Diskussionspapier geworden, aber als fertige Theorie, wie es sich darstellt, ist es ein Fehlschlag.

Außerdem hat Alfred E. Schmeck es versäumt, sich um die Vorgänger in der Verfechtung seiner These zu kümmern. Er nennt sie noch nicht einmal, so dass der Eindruck entstehen könnte, Schmeck sei der erste, der diesen Lösungsansatz präsentiert. Ein konkretes Beispiel für einen Vorläufer aus jüngerer Zeit wäre Bernard Suzanne, der die These von der durch die platonischen Sizilien-Erlebnisse inspirierten Erfindung von Atlantis schon Januar 1998 im Internet präsentierte. [63] Weitere Teilideen finden sich z.B. bei Thorwald C. Franke, der seine Hypothese, dass Sizilien und Atlantis – allerdings ohne die Annahme einer Erfindung Platons – identisch seien, im Februar 2000 erstmals im Internet veröffentlichte. [64] Es ist über diese Beispiele hinaus davon auszugehen, dass die These wesentlich frühere Vorläufer hatte.

Alfred E. Schmeck: Atlantis – Platons Idealstaat. R.G. Fischer Verlag Frankfurt/M. 2003. ISBN: 3-8301-0468-5

Anmerkungen

[1] Schmeck S. 12
[2] Schmeck S. 12
[3] Schmeck S. 26
[4] Schmeck S. 56
[5] Schmeck S. 18
[6] Schmeck S. 17
[7] z.B. Nesselrath S. 36
[8] Schmeck S. 17
[9] Schmeck S. 55
[10] Schmeck S. 15, 26
[11] Schmeck S. 11
[12] Schmeck S. 11
[13] Schmeck S. 18
[14] Vgl. z.B. Herodot II 177
[15] Schmeck S. 29
[16] Schmeck S. 36
[17] Schmeck S. 18
[18] Schmeck S. 18
[19] Schmeck S. 18, 21
[20] Schmeck S. 63
[21] Herodot IV 36 ff.
[22] Schmeck S. 53
[23] Schmeck S. 17
[24] Schmeck S. 64
[25] Schmeck S. 24, Fußnote 2, S. 25, 51
[26] Schmeck S. 60
[27] Schmeck S. 58 f.
[28] Schmeck S. 17
[29] Schmeck S. 26 f.
[30] Schmeck S. 28
[31] Schmeck S. 28
[32] Schmeck S. 39
[33] Schmeck S. 32
[34] Schmeck S. 35, 39
[35] Schmeck S. 37
[36] Schmeck S. 36
[37] Schmeck S. 40
[38] Schmeck S. 41
[39] Diod. Sicul. XIV 18
[40] Schmeck S. 37
[41] Kritias 117a
[42] Schmeck S. 31
[43] Schmeck S. 31
[44] Schmeck S. 33
[45] Schmeck S. 37
[46] Siebenmorgen S. 149
[47] Schmeck S. 37
[48] Schmeck S. 28
[49] Schmeck S. 30
[50] Schmeck S. 30
[51] Schmeck S. 30
[52] Schmeck S. 41
[53] Schmeck S. 22
[54] z.B. Schmeck S. 15
[55] Schmeck S. 12, 16, 25, 36, 40
[56] Schmeck S. 39, 42
[57] z.B. Schmeck S. 24
[58] Schmeck S. 39
[59] Schmeck S. 26, Fußnote 3
[60] Schmeck S. 41
[61] Schmeck S. 12
[62] Schmeck S. 12
[63] s. Literaturangabe
[64] s. Literaturangabe

Abbildungsverzeichnis

[1], [2], [4] Schmeck 2003
[3] Archiv Mysteria3000

Literaturverzeichnis

Feix, Josef – Hrsg. (1995): Herodot – Historien. griechisch-de. 2 Bde. Sammlung Tusculum. Artemis Verlags-AG Zürich: 5. Aufl.

Franke, Thorwald C. (2000): Thorwald’s Atlantis-Seiten – Seite „Meine Hypothese“, Stand Dezember 2003: http://www.thorwalds-internetseiten.de/atlanmeinehypo.htm

Hülser, Karlheinz – Hrsg. (1991): Platon – Sämtliche Werke VIII – Philebos, Timaios, Kritias. Griechisch und de. Insel Verlag.

Nesselrath, Heinz-Günther (2002): Platon und die Erfindung von Atlantis. Lectio Teubneriana XI. K.G. Saur Verlag. München/Leipzig.

Schmeck, Alfred E. (2003): Atlantis – Platons Idealstaat. R.G. Fischer Verlag. Frankfurt/M.

Siebenmorgen, Harald – Hrsg. (1996): Delphi – Orakel am Nabel der Welt. Katalog zur Ausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe vom 24. Februar bis zum 2. Juni 1996. Archäologische Veröffentlichungen des Badischen Landesmuseums Band 1. Thorbecke Verlag. Sigmaringen.

Suzanne, Bernard (1998): Plato and his dialogues – Seite „Atlas“,
Stand Dezember 2003: http://plato-dialogues.org/tools/char/atlas.htm